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Lower Rhine

Niederrhein bei Vissel

Cafes along the way

From the county of Kleve to the Duchy of Jülich-Kleve-Berg

Kleve

Kalkar

Kevelaer

Xanten

Wesel and Derick Baegert

 

The area on the Lower Rhine is decelerating and calming. The river flows slowly, broadly and leisurely through the flat landscape with its wide horizons. Alleys, poplars, pollarded willows and dykes shape the land and you can feel the proximity of the river, even if you can't see it.

Allee am Niederrhein

Man kann den Niederrhein mit dem Fahrrad erkunden, die Alleen und Deichkronen bieten sich dafür an. Kleine, geschichtsträchtige Städte kündigen sich schon vom weiten durch ihre Kirchtürme an. Man erreicht bald den einen oder anderen Ort, passiert ein mittelalterliches Stadttor und steht direkt in historischer Bebauung. 

Kulturell hat die Gegend einiges zu bieten, denn in der Blütezeit im ausgehenden Mittelalter spielte die Region nicht nur wirtschaftlich eine wichtige Rolle, sondern brachte auch Künstler hervor, die mehr als regionale Bedeutung hatten. Ihre Werke findet man in Kirchen von Xanten und Kalkar oder den Museen in Kleve und Wesel.

Auch für katholische Pilger ist der Niederrhein mit seinem bekannten Wallfahrtsort Kevelaer ein wichtiges Ziel.

Nicht zuletzt gibt es eine Menge schöner Cafés und Restaurants mit regionalen Spezialitäten und schönen Aussichten auf die Landschaft.

Von Xanten über Kalkar nach Kleve

Xanten

Xanten

Xanten war ursprünglich eine römische Stadt, hieß Colonia Ulpia Traiana, wurde um 100 n. Chr. unter Kaiser Trajan gegründet und war eine der wichtigsten römischen Städte im Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Xanten diente als bedeutendes militärisches und ziviles Zentrum und war mit einem Netz von Straßen, Thermen, einem Amphitheater und anderen öffentlichen Gebäuden ausgestattet, die für römische Städte typisch waren.

Heute ist Xanten bekannt für seinen Archäologischen Park, eines der größten archäologischen Freilichtmuseen Deutschlands mit umfangreichen Rekonstruktionen sowie Ausgrabungen der antiken Stadt. 

Darüberhinaus ist die Stadt mit Siegfried von Xanten verbunden, dem Helden aus dem Nibelungenlied. In Xanten gibt es aber keine historischen Spuren von ihm, da er eine fiktive Figur ist. Jedoch gibt es in Xanten einige Bezüge zu dieser Legende, die die Erinnerung an ihn lebendig halten, so z.B. das Siegfriedmuseum. 

Siegfried war der Sohn von König Siegmund und Königin Sieglinde von Xanten. 

Eine der bekanntesten Geschichten um Siegfried ist sein Kampf gegen den Drachen Fafnir, in dessen Blut er nach der Drachentötung badete, wodurch er unverwundbar wurde. Allerdings blieb eine kleine Stelle auf seinem Rücken verwundbar. Vor dem Bad im Drachenblut war zwischen seine Schultern ein Lindenblatt gefallen, so dass seine Haut beim Baden dort nicht vom Blut benetzt wurde. Später wurde ihm genau diese Stelle zum Verhängnis. 

Siegfried erlangte auch den Schatz der Nibelungen sowie den Tarnhelm, der ihm die Fähigkeit verlieh, seine Gestalt zu ändern oder unsichtbar zu werden.

Er heiratete Kriemhild, die Schwester des Burgunderkönigs Gunther. Diese Ehe verband ihn mit den Burgundern und führt zu seiner Teilnahme an vielen weiteren Abenteuern.

Siegfrieds Verwundbarkeit an der Stelle auf seinem Rücken führte später dazu, dass er von Hagen von Tronje, einem Vasallen von König Gunther, hinterrücks ermordet wurde, indem Hagen ihm einen Speer in genau diese einzige verwundbare Stelle stieß.

Klever Tor, Xanten

Xanten, Klever Tor, die Eulentürme des äußeren Tors.

Das Klever Tor steht am Nordwall, direkt dahinter liegt die historische Altstadt. 

Die charmante Altstadt von Xanten mit ihren gut erhaltenen historischen Gebäuden, engen Gassen und gemütlichen Cafés lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Hier kann man das Flair einer typisch niederrheinischen Kleinstadt genießen.​​

Xanten, Klever Tor

Xanten, Klever Tor, inneres Tor

Kriemhild Mühle, Xanten

Kriemhild Mühle

Evangelische Kirche, Xanten

Evangelische Kirche, Xanten

Alte Propstei, Xanten

Alte Propstei, Xanten

Kalvarienberg, Golgatha, Xanten

St. Victor at Xanten

 

The cathedral had various previous buildings from the Carolingian, Ottonian and Staufen periods. A new Gothic building in the east was started in 1263 and going on from thereall parts of the cathedral were adapted to the Gothic style that had prevailed through the Cologne Cathedral in the Rhineland.

When you enter the cathedral, you recognize a very harmonious appearance, even though the cathedral was destroyed in the Second World War. During the reconstruction, attention was paid to the original restoration in every detail. Presumably this creates the dense atmosphere in the church.

The Gothic rood screen, the choir room and the altars are particularly striking.

When you enter the choir room, the first thing you notice is the high age, the most important work of art in the cathedral, in which there is a gem-filled shrine with the bones of what is believed to be Saint Victor. The wings of the retable were painted by Bartholomäus Bruyn d.Ä. Other paintings by this important Renaissance portrait painter can be found throughout the cathedral.

The cathedral houses 24 altars, the most important are the Marien Altar by Heinrich Douvermann from 1536 and the Martyr Altar from 1525 from Antwerp. Of particular note is the pedrella of the Marian altar with the Jesse root.

Brussels rugs from the early 16th century can be seen in the choir above the stalls.

Windows and the cathedral library were outsourced during the war and are preserved.

 

Video of the Marien Altar in the Xanten Cathedral

St. Viktor zu Xanten
Blick ins Mittelschiff auf den Lettner

St. Viktor-Dom, Xanten

Xanten, Dom, Marienaltar von Hendrik Douvermann

Marienaltar von Heinrich Douvermann, Xantener Dom

Xanten, Dom, Marienalter, Douvermann

Wurzel Jesse, Marienaltar, Xantener Dom

Blick in den Chor und auf den Hochaltar, Xanten, Dom St. Viktor

Xantener Dom, Hauptaltar

Brüsseler Teppich über dem Chorgestühl, Xanten, Dom

Tapisserie im Chor des Xantener Doms

der Lettner, Dom Xanten St. Viktor

gotischer Lettner, Xantener Dom

Bislicher Insel bei Xanten

Bislicher Insel bei Xanten

Von Xanten führt die Gelderner Straße direkt zum Rhein, wo die Fähranlegestelle mit dem Restaurant "Zur Rheinfähre" liegt. Man kann von dort zur Bislicher Seite übersetzen. Dort liegt das malerische Fährhaus Bislich, von dessen Terrasse man eine gute Sicht auf den Rhein hat.

Bislicher Fährhaus, Wesel

Bislicher Fährhaus

Bislicher Fährhaus, Wesel
Bislicher Fährhaus, Wesel

Man folgt der Straße Marvick, an der auch das Fährhaus liegt und kommt bald ins Landschaftsschutzgebiet Bislicher Insel.

Sie ist Teil des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland und bietet eine vielfältige Landschaft aus Auenwäldern, Wiesen, Feuchtgebieten und Flussufern. Die Bislicher Insel erstreckt sich entlang des Rheins und ist ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Die Gegend ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber, Wanderer und Vogelbeobachter. Es gibt verschiedene Beobachtungspunkte, von denen aus man die Flora und Fauna der Region erleben kann. Besonders im Frühjahr und Herbst ist die Bislicher Insel ein wichtiger Rast- und Brutplatz für Zugvögel, darunter viele seltene Arten.

Neben der Natur bietet die Bislicher Insel auch das Informationszentrum NaturForum Bislicher Insel, ein Informationszentrum, das über die Tier- und Pflanzenwelt der Region informiert. 

Bislicher Insel
Bislicher Insel bei Xanten
Deich am Niederrhein

Deich bei Bislich

Kilometerstein von Basel bis Rotterdam, Niederrhein

Kilometerstein von Basel bis Rotterdam

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Kalkar

Kalkar

Um nach Kalkar zu gelangen, muss man wieder zurück nach Xanten. Kalkar liegt linksrheinisch. Eine schöne Strecke führt von Xanten durchs Klever Tor über die Klever Straße, die sich im weiteren Verlauf Siegfriedstraße nennt. Man erreicht den Archäologischen Park und stößt dort am Eingangsbereich auf den Alleenradweg, der einen in fast schnurgeradem Verlauf zum Ort Marienbaum bringt. Von dort kann man der B 57 bis Kalkar folgen. Man folgt ab dann zwar der Bundesstraße, aber für Radfahrer gibt es einen eigenen Weg, der parallel zur Bundesstraße verläuft.

St.Nicolai, Kalkar

Nicolaikirche, Kalkar

Kalkar, Markt mit Rathaus

Kalkar, Markt mit gotischem Rathaus

Kalkars Blütezeit lag in der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts, also im späten Mittelalter. 

Durch seine verkehrsgünstige Lage am Handelsweg nach Holland, gelangte Kalkar zu einigem Wohlstand, wovon die erhaltenen Bürgerhäuser sowie das Rathaus, erbaut 1446 von dem Klever Johann Wyrenberg, und die Nikolaikirche von 1450 zeugen.

Kalkar hatte damit in kurzem Zeitraum zwei repräsentative Gebäude erhalten, die bis heute das Stadtbild prägen.

Außerdem stiftete Maria von Burgund, die Witwe des Herzogs von Kleve, 1455 ein Dominikanerkloster, von dem nichts mehr übrig geblieben ist außer einem Obstgarten. Zwei Beginenhöfe sind in Kalkar zu finden, einer gehört wegen seiner Fassade ebenfalls zu den markanten Gebäude Kalkars und liegt in der Kesselstraße 20. 

Beginenhof Kalkar, Niederrhein

Beginenhof, Kalkar

Gehandelt wurde in Kalkar hauptsächlich mit Fellen, Tüchern und Bier. In dieser Zeit gab es in Kalkar 42 Brauereien. Bis heute knüpft das selbstgebraute und beliebte Mühlenbier noch an diese Tradition an, das man im Restaurant "Brauhaus Kalkarer Mühle" bekommt.

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Kalkarer Mühle. Hier bekommt man Kalkarer Bier im Brauhaus Kalkarer Mühle, womit an die Biertradition des Mittelalters angeknüpft wird.

Gewebte Wollwaren aus Kalkar waren hauptsächlich für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, feinere Webwaren wurden in Flandern hergestellt.

Kalkar war Hansestadt, spielte aber eine weit geringere Rolle als Wesel, so dass Kalkar trotz der guten Wirtschaftslage keine aktive Position in der Hanse übernehmen konnte. Die kleine Stadt galt als Beistadt der größeren Hansestadt Wesel.

St. Nicolai

 

Die wohlhabend gewordenen Bürger machten sich an die Ausschmückung der Kirche St. Nicolai. Künstler wurden nach Kalkar geholt und zahlreiche Altäre, Gemälde und Skulpturen wurden von reichen Bürgern, Handwerkergilden 

und Bruderschaften gestiftet.

St. Nicolai, Kalkar
St. Nicolai, Kalkar, Niederrhein
St. Nicolai, Kalkar, Niederrhein

In der Kirche gab es insgesamt 18 Altäre. 1490 ging der Auftrag für den Hochaltar an Arnt von Kalkar und Zwolle, der ihn allerdings nicht mehr fertigstellen konnte, da er 1492 verstarb, die Klappflügel wurden von Jan Joest aus Wesel bemalt.

Hochaltar St. Nicolai Kalkar, Niederrhein, Arnt von Zwolle und Kalkar

Hochaltar von Arnt von Zwolle und Kalkar

Seitenflügel Hochaltar St. Nicolai, Jan Joest, Niederrhein

Klappflügel von Jan Joest, Hochaltar, St. Nicolai

Seitenflügel Hochaltar St. Nicolai, Jan Joest, Niederrhein, Kalkar

Klappflügel von Jan Joest, Hochaltar, St. Nicolai

 Erweckung des Lazarus, Hochaltar St. Nicolai, Kalkar, Jan Joest.jpeg

Jan Joest, Erweckung des Lazarus, Detail des Klappflügels des Hochaltars. Deutlich ist im Hintergrund das alte Rathaus von Kalkar zu erkennen.

Der Altar der Sieben Schmerzen Mariens in der Apsis des südlichen Seitenschiffes wurde von Heinrich Douvermann angefertigt und 1522 geweiht.

Sieben Schmerzen Mariens, Altar Kalkar, St. Nicolai.jpeg

Altar der sieben Schmerzen Mariens von Heinrich Douvermann

Direkt rechts neben diesem Altar an der südlichen Wand liegt der 1487 von Arnt von Kalkar und Zwolle geschaffene Christus im Grabe.

Christus im Grab, Arnt von Zwolle und Kalkar, St. Nicolai, Kalkar

Christus im Grabe von Arnt von Zwolle und Kalkar

Wenn man im Mittelschiff vor dem Chor steht, befindet sich vor dem linken, also nördlichen Chorpfeiler der Georgsaltar von 1480/84, der ebenfalls von Arnt von Kalkar und Zwolle angefertigt wurde. Die ursprünglich nicht zugehörige Predella mit den Brustbildern nach 1500 wird Derick Baegert zugesprochen.

Georgsaltar, Arnt von Zwolle und Kalkar, St. Nicolai

Georgsaltar, Arnt von Zwolle und Kalkar

Spätmittelalterliche Künstler am Niederrhein

Spätmittelalterliche Künstler vom Niederrhein

Im Bereich der Malerei und Holzschnitzkunst entwickelte sich am Niederrhein ein Kulturraum, der über seine Grenzen hinausstrahlte und dessen Verbindungen bis in die Niederlande, nach Flandern und Köln reichten. Etliche der dort arbeitenden und lebenden Künstler begegnen dem Besucher des Niederrheins immer wieder, besonders Derick Baegert, Arnt von Zwolle und Kalkar, Heinrich Douvermann und Bartholomäus Bruyn der Ältere. Zwischen all den am Niederrhein, den Niederlanden, Flandern oder Köln tätigen Künstlern gab es enge verwandtschaftliche und geschäftlich-künstlerische Beziehungen.

Die Blüte der Kunst dieser Region liegt zeitlich am Ende des späten Mittelalters. Geistliche Sujets wie Kreuzigungsdarstellungen und Szenen aus dem Leben Christi sowie Mariens wurden bevorzugt, aber immer häufiger tauchen in den Bildern auch Bürger, Kaufleute und Adelige auf, sei es als Stifter in Form von Staffagefiguren oder als eigenständiges Bildmotiv, z.B. als Portrait.

 

Heinrich Douvermann war Holzschnitzer. Seine Werken findet man an mehreren Orten des Niederrheins, z.B. Kleve, Xanten und Kalkar. Er wurde um 1480 vermutlich in Dinslaken geboren und starb um 1543 in Kalkar. 

Sein Stil ist durch eine realistische Darstellung von Figuren und Szenen gekennzeichnet. Obwohl viele seiner Werke heute nicht mehr vollständig erhalten sind, haben die erhaltenen Teile dazu beigetragen, seinen Ruf als einen der herausragenden Bildhauer seiner Zeit zu festigen. In Kalkar findet man den Sieben-Schmerzen-Altar, Johannes den Täufer und den Marienleuchter.

Arnt von Zwolle und Kalkar war ebenfalls Holzschnitzer. Er wurde wahrscheinlich in Zwolle in den heutigen Niederlanden geboren und ausgebildet. Zwolle war zu dieser Zeit ein blühendes Handels- und Kulturzentrum, was ihm Zugang zu den wichtigen Kunstströmungen seiner Zeit verschaffte.

Er arbeitete überwiegend in Kalkar und Umgebung. Seine Werke sind religiöser Natur. 

Auffällig sind bei seinen Arbeiten der Detailreichtum sowie die realistische Darstellung der Szenen. Die Mimik seiner Figuren zeigt eine starke emotionale Ausdruckskraft, woran deutlich wird, dass bei seinen Werken die mittelalterliche Darstellung des Menschen langsam dem neuzeitlichen Interesse am Individuum weicht.

In Kalkar stehen sein bekannter Georgsaltar sowie Teile des Hochaltars, den er durch seinen Tod nicht selber vollenden konnte, der dann aber von dem aus Mar­burg kom­men­den Lud­wig Ju­pan zu Ende gebracht wurde. Außerdem stammt von Arnt die 1487 von der Kalka­rer Lieb­frau­en­bru­der­schaft in Auf­trag ge­ge­be­ne Fi­gur des „Chris­tus im Gra­be".

Derick Baegert (auch Dirck oder Dierick genannt) war ein bedeutender Maler der Spätgotik, der etwa um 1440/1445 in Wesel am Niederrhein geboren wurde und nach 1502 starb. Baegert gilt als einer der führenden Maler seiner Zeit in dieser Region.

Er arbeitete hauptsächlich in Wesel, Xanten und Kalkar.

Die Ein­fü­gung zeit­ge­nös­si­scher Por­traits in das chris­to­lo­gi­sche Bild­pro­gramm so­wie die to­po­gra­phisch ge­naue Wie­der­ga­be von rea­len Ge­bäu­den er­hö­hen das Se­h­er­leb­nis und den Nach­voll­zug des Heils­ge­sche­hens für den Be­trach­ter. 

Seine Werke hatten einen bleibenden Einfluss auf die Kunstgeschichte des Niederrheins. 

Die von ihm gestaltete Weseler Gerichtstafel "Eidesleistung" hängt im Städ­ti­schen Mu­se­um We­sel - Ga­le­rie im Cen­trum. 

Fünf weitere Werke befinden sich im LWL-Lan­des­mu­se­um für Kunst und Kul­tur­ge­schich­te, Müns­ter und ein Altarretabel in der Probsteikirche in Dortmund.

Jan Joest, , der etwa von 1450 bis 1519 lebte, auch bekannt als Jan Joest van Kalkar war Neffe von Derick Baegert, zugleich dessen talentiertester Schüler und später ein bedeutender Maler der Spätgotik und frühen Renaissance. Er stammte aus Wesel und ist ebenfalls vor allem für seine religiösen Werke bekannt. 

In der St. Nicolai-Kirche in Kalkar malte er zwischen 1505 und 1508 die Seitenflügel des Hochaltars, eines der bekanntesten Werke von ihm. Der Kalkarer Altar zeigt Szenen aus dem Leben Christi und der Jungfrau Maria in zwanzig gemalten Tafeln. Als Joest den Auftrag dafür von der Kalka­rer Bru­der­schaft „Un­ser Lie­ben Frau" erhielt, verlegte er seine Werkstatt von Wesel nach Kalkar. Seine Mitarbeiter waren mit ho­her Wahr­schein­lich­keit der nam­haf­te, seit 1511 als Frei­meis­ter in Ant­wer­pen tä­ti­ge Joos van Cle­ve so­wie der noch jun­ge, spä­ter in Köln zu gro­ßem Re­nom­mee ge­lang­te Bartholomäus Bruyn der Ältere, der vermutlich auch Joests Schwiegersohn wurde. 

Nach sei­ner Kalka­rer Tä­tig­keit über­sie­del­te er ver­mut­lich nach Haar­lem, wo der dort in der St. Lu­kas­gil­de ein­ge­schrie­be­ne Ma­ler für Auf­trä­ge in der St. Ba­vo­kir­che her­an­ge­zo­gen wur­de. Jan Joest starb ver­mut­lich 1519 in Haar­lem und hin­ter­ließ sei­nen Er­ben ein an­sehn­li­ches Ver­mö­gen.

Bartholomäus Bruyn der Ältere, auch Barthel Bruyn, Barthel Bruyn d.Ä. wurde um 1493 in Köln geboren, wo er eine erfolgreiche Werkstatt betrieb. Er starb dort 1555 oder 1556. Besonders bekannt ist er für seine Porträt- und Altarbilder von Mitgliedern des städtischen Patriziats und wohlhabenden Bürgern.

Auch eine Porträts zeichnen sich durch eine hohe Präzision und Individualität der dargestellten Personen aus. Er verwendete feine Pinselstriche, um die Texturen von Haut, Haaren und Kleidung genau darzustellen. ​Insbesondere die Porträts, bieten wertvolle Einblicke in die Gesellschaft und Kultur des 16. Jahrhunderts. Viele seiner Werke sind heute in Museen und Kirchen in Köln und darüber hinaus zu finden.

Am Niederrhein findet man Werke von ihm als Flügel des Hochaltars von 1534 im Dom von Xanten. Bartholomäus war, wie bereits erwähnt, vermutlich der Schwiegersohn von Jan Joest.

Joos van Cleve, auch bekannt als Joos van der Beke lebte etwa zwischen 1485 und 1540. Er wurde vermutlich in Kleve geboren und ist vor allem für seine Porträts und religiösen Gemälde bekannt.

Es hatte seine Ausbildung in der Werkstadt von Jan Joest zusammen mit Bartholomäus Bruyn dem Älteren erhalten.

Er zog später nach Antwerpen, einem wichtigen Zentrum der Kunstproduktion, wo er der Lukasgilde beitrat.

Dort wurde er stark von der altniederländischen Malerei beeinflusst, insbesondere von Künstlern wie Jan van Eyck und Rogier van der Weyden. Er reiste auch nach Italien, wo er Einflüsse von Leonardo da Vinci aufnahm. Später war er Hofmaler bei Franz I von Valois-Angoulême. Er portraitiert auch Heinrich VIII. von England und Kaiser Maximilian I. 

Altes Rathaus, Markt, Kalkar

Altes Rathaus, Kalkar

Städtisches Museum, Kalkar

Städtisches Museum, Kalkar

Kalkarer Mühle, Kalkar

Kalkarer Mühle

Städtisches Museum, Kalkar
Kleve

Kleve

Von Kalkar geht die Fahrt weiter nach Kleve entlang der B54. Kleve ist mit seinen rund 50.000 Einwohnern deutlich größer als Kalkar und Xanten und daher nicht so beschaulich wie die beiden kleineren Städtchen. Bei der Fahrt in Kleves Zentrum passiert man zunächst das Einerlei heutiger Städte: Autohäuser, großflächigen Einzelhandel mit entsprechenden Parkplätzen usw.

Die Innenstadt hat eine Fußgängerzone, die nicht viel anders aussieht als in den meisten deutschen Städten. Der Krieg hat Kleve das historische Erscheinungsbild genommen und der folgende Wiederaufbau hat wenige markante Gebäude wiederhergestellt.

Dabei war Kleve Residenzstadt der Herzöge von Kleve, die durch Heirat mit den Herzögen von Jülich Berg zu einer der größeren westdeutschen Dynastien wuchsen mit einem ansehnlichen Territorium, so dass diese Dynastie in Hochadelskreisen attraktiv wurde. Ein kurzer Blick auf die Geschichte des Hauses lohnt (wenn du keine Lust auf Geschichte hast, klick hier, dann geht es weiter bei der Schwanenburg):

Von der Grafschaft Kleve zum Herzogtum Jülich-Kleve-Berg
Die Herzöge von Kleve und Anna von Kleve

From the county of Kleve to the Duchy of Jülich-Kleve-Berg

How did the Counts of Kleve become rulers of such a large territory?

 

County of Kleve-Mark

 

It was an inheritance that brought the county of Kleve and the county of Mark together.

Margarethe von Berg (Kleve) was married to Count Adolf II von der Mark. Her son Adolf III. von der Mark became the heir of Kleve in 1368 and thus, according to the Kleve count, Adolf I von Kleve.

 

Grabmal Klever Grafen, Graf Adolf II Margarethe von Berg

The tomb of Adolf I and his wife Margarethe in the collegiate church. The royal crypt with this tomb is located in the north aisle at the height of the choir room.

Duchy of Kleve

 

The above-mentioned Adolf I Graf von Kleve, son of Adolf and Margarethe, became Duke Adolf I Duke of Kleve in 1417, after Kleve had been appointed duchy.

 

In the picture below it can be seen on the far left.

 

There were a total of six Klever dukes in the period from 1417 to 1609. They are all shown in this picture.

In 1609 Kleve fell to Brandenburg-Prussia.

 

The picture, showing the dukes in front of a cityscape of Kleve, was made by an unknown artist in the 17th century and hangs in the Museum Kurhaus Kleve.

 

Klever Herzöge, Museum Kurhaus Kleve

Altogether there were six Kleve dukes in the period from 1417 to 1609. In 1609 Kleve fell to Brandenburg-Prussia. In this picture from the 17th century, which was made by an unknown artist and can be seen in the Museum Kurhaus Kleve, all the dukes are shown in front of a cityscape of Kleve.

Jülich-Kleve-Berg

 

Johann III., On the top of the painting the fourth person from the left, the son of Duke Johann II. Of Kleve (third from the left) was engaged in 1496 at the age of six to the heiress of the Jülich-Berg family, Maria von Jülich (here can be seen as a section of a wall painting from the Knights' Hall at Castle Burg). Later, when they were grown up, they were married in Düsseldorf in 1510. This marriage is known as the 'Klever Union'.

The new duchy finally came into being when the two dukes of Kleve and Jülich-Berg died and Johann inherited everything. This created the Duchy of Jülich-Kleve-Berg, one of the most powerful houses in the west of the empire.

 

Kinderverlobung Johann III. Maria von Kleve, Detail eines Wandgemäldes im Rittersaal von Schloss Burg

Schloss Burg, Solingen, Kinderverlobung von Johann III. von Kleve und Maria von Jülich-Berg, Wandgemälde im Rittersaal

Das neue Herzogtum Jülich-Kleve-Berg entstand letztendlich erst, als die beiden Herzöge von Kleve und Jülich-Berg verstorben waren und Johann alles erbte. Damit war eines der mächtigsten Häuser im Westen des Heiligen Römischen Reiches entstanden.

Anne of Cleves

 

John III and Maria von Kleve were, incidentally, the parents of Anne of Cleves, who later became Queen of England and fourth wife of Henry VIII King of England. Anne of Cleves was born in the castle in Düsseldorf, grew up in Castle Burg an der Wupper. She later lived the rest of her life in England at Hever Castle in Kent after her marriage to Henry VIII did not go well. She is buried in Westminster Abbey in London.

Anna von Kleve, Gemälde von Hans Holbein, Louvre

Hans Holbein the Younger 1539: Anna von Kleve, Louvre, Paris

License: public domain, public domain

You can find the link to the original file here .

Übrigens hatten Johann III. und Maria von Kleve noch weitere Kinder, ihr Sohn Wilhelm der Reiche (auf dem Bild der sechs Klever Herzöge der fünfte von links) heiratete die Tochter des deutschen Kaisers Ferdinand I., Maria von Habsburg. Auch diese Heirat zeigt die Stellung des Hauses Jülich-Kleve-Berg.

Kleve now has a city center, which in my opinion is less attractive for tourists than the town centers of Xanten and Kalkar. The city is significantly larger than the other two, and there are many exchangeable chain stores in the pedestrian zone. A lack of striking, historic buildings in the center makes Kleve less interesting. The reconstruction after the war can be seen, it has taken the historic cityscape.

Schwanenburg
Schwanenburg, Kleve

Schwanenburg

Danach umrundet man noch die Burgaußenmauern in der Hoffnung, dass das noch nicht alles gewesen ist und stellt fest, dass auch hier der der Stil der 50er Jahre zugeschlagen hat. Die historische Größe dieser Burg erschließt sich durch den Besuch nicht.

Immerhin hat man die Residenz der Klever Herzöge gesehen, die einst zu den mächtigsten Männern im Westen Deutschlands gehörten.

Von der Schwanenburg führt der Weg weiter zur nahe gelegenen 

Probsteikirche Mariae Himmelfahrt. Dort gibt es einen Marienaltar von Hendrik Douvermann. Außerdem findet man in der Kirche die Fürstengruft, unter anderem mit der schon oben erwähnten Grablege von Adolf II. von der Mark und Margarethe von Berg. 

Ca. 1,5 Kilometer von der Innenstadt entfernt liegt das Kurhaus mit beeindruckenden Parkanlagen, die im 17. Jahrhundert vom brandenburgischen Statthalter in der preußischen Enklave Kleve, Johann Moritz von Nassau-Siegen, umgestaltet wurden mit dem Ziel, seine Residenzstadt und ihr Umland zu einer nie da gewesenen Parklandschaft umzugestalten.

Historische Gartenanlagen Kleve
Kurhaus Kleve
Kleve Park am Schloss

Klever Schlosspark am Amphitheater

Amphitheater, Kleve

Amphitheater am Kurhaus

Amphitheater, Kleve
Kurhaus Kleve

Kurhaus

Ebenfalls während seiner Regentschaft entstand der Alte Park. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde Kleve zur Kurstadt und der Forstgarten gegenüber dem Kurhaus wurde in Art eines botanischen Gartens mit exotischem Baumbestand angelegt.

Kurhaus Kleve, Museum

Museum Kurhaus Kleve

Das Kurhaus beherbergt heute ein ziemlich gutes Museum mit einer ahnsehnlichen Mittelalterabteilung, in der das Stundenbuch von Katharina von Kleve zu finden ist. Aber auch viel Modernes und Zeitgenössisches gehört zur Sammlung, darunter Künstler von Weltruf wie Joseph Beuys und Thomas Struth.  Der Niederrhein bringt auch heutzutage prominente, weltbekannte Künstler hervor.

Das Stundenbuch der Anna von Kleve

Das Stundenbuch der Katharina von Kleve

Stundenbuch der Katharina von Kleve

Kleve, Stundenbuch der Katharina von Kleve, Faksimile im Museum Kurhaus Kleve

The first Duke of Cleves, Adolf I, was married to Mary of Burgundy for the second time. They had ten children. The second child, Katharina von Kleve, is known as the client and owner of a beautifully designed book of hours (a prayer book for lay people for the prayer of the hours. These books were particularly popular in the 14th and 15th centuries in the French and Flemish regions), which is in the museum Kurhaus Kleve is exhibited as a facsimile. The original is in New York in the grandiose Pierpont Morgan Library. It got there because it was sold in the 19th century. In order to get more money for it, it was split into two equal parts, which the New York library bought in 1963 and 1970 and could thus be brought together again.

Museum Kurhaus Kleve
Museum Kurhaus Kleve

Café im Gärtchen

Located directly behind the dike and hard to miss on a bike tour along the Rhine from Kleve to Millingen: a beautiful perennial garden, a well-tended courtyard with homemade cakes, plus the country-style, solid furniture that looks freshly Scandinavian, the wide view over the fields is beneficial when you sit outside in the garden, which is probably the preferred option when the  weather is good.

 

Café im Gärtchen
Café im Gärtchen, Kleve, Allee, Niederrhein, Klever Straße

Kleve, Allee beim Café im Gärtchen

Café im Gärtchen, Kleve

Café im Gärtchen, Kleve

Café im Gärtchen
Café im Gärtchen, Kleve
Café im Gärtchen, Kleve
Café im Gärtchen, Kleve
Millinger Theetuin

Millinger Theetuin (Tea Garden)

 

Millingen lies behind the German-Dutch border if you continue cycling on the dike. There you will find the Theetuin, a rather exotic place. The way there is signposted and leads through pristine nature to a large garden, which is hidden in the Rheinaue (Rhine meadows) and exudes a Southeast Asian flair. The garden can be visited for a reasonable entrance fee. There is plenty to eat and drink in the owners' home. For a moment you forget that you are at the Rhine and feel like being in Thailand.

Travel impressions of an art and history enthusiast

Millingen, Theetuin
Millingen, Theetuin
Millingen, Theetuin
Kevelaer

Kevelaer

Votivtafeln, Kevelaer, Kerzenkapelle

Kevelaer, Votivtafeln in der Kerzenkapelle

Kevelaer is one of the most important places of pilgrimage in Germany. The small town is located on the Lower Rhine  with 800,000 pilgrims  in second place of the most visited Marian pilgrimage sites  behind Altötting, the religious heart of Bavaria, with 1 million pilgrims. In addition to the sites for the pilgrims in the center, the place offers a lot of Lower Rhine architecture and old buildings in picturesque places with old trees. Kevelaer should not be left out.

Opferkerzen, Kevelaer, Kerzenkapelle

Kevelaer, Opferkerzen an der Außenwand der Kerzenkapelle am Kapellenplatz

Votivtafeln, Kevelaer, Kerzenkapelle

Kerzenkapelle, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer, Hostienbäckerei

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer, Basilika St. Marien

Gnadenkapelle, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer

Gnadenkapelle, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer, Hotel zum goldenen Apfel Gasthof zum weißen Kreuz

Luxemburger Platz, Kevelaer

Luxemburger Platz, Kevelaer, Hotel zum goldenen Apfel

Kevelaer

Goldener Schwan, Kevelaer
Amsterdamer Str. Priesterhaus, Kevelaer
Amsterdamer Str.  Kevelaer
St. Marien, Kevelaer
Sakristei, St. Marien, Kevelaer
St. Marien, Kevelaer
Altar, St. Marien, Kevelaer
St. Marien, Kevelaer
Wesel und Derick Baegert

Wesel and Derick Baegert

historische Ansicht von Wesel

The city itself was hit very hard in the Second World War (95% were destroyed), so here is a look at the art rather than the city:

The paintings in the treasury in the Weseler Museum (gallery in the center, Ritterstrasse on the Kornmarkt, admission free) are awesome! They display the colorful spirit of the late Middle Ages and the beginning of the Northern European Renaissance in the paintings by Derick Baegert, Bartholomäus Bruyn d. Ä. and others. Representations of spiritual motifs with the founders as staff figures or the bourgeoisie itself as a picture theme show the spirit of the new era. The collection of the old masters comprises only one room, but a magnificent world unfolds in it, which gives insights into society and the world view of the 15th century.

Other works by Derick Baegert, whose works are assigned to the Westphalian, Lower Rhine, and Flemish regions, only exist outside of Wesel. In North Rhine-Westphalia and Europe, this includes various works such as the high altar in the Probsteikirche , the former Dominican Church and now the only Catholic church in the inner city of Dortmund. There the altarpiece is the only work by Baegert in the place originally intended for it. The LWL State Museum of Art and Cultural History in Münster contains eight paintings that are clearly assigned to Baegert, including a picture of Maria with the child that was considered lost and was acquired in 2001 in New York with the help of generous donors. In Münster there is also the portrait with the Lukasmadonna , which shows a close connection to Dutch painting, especially in the design (especially in the rooms that can be seen in the picture).

To see fragments of the high altar retable of the Wesel Mathena Church , you have to travel to Madrid. There are five parts of the altar in the Thyssen-Bornemisza collection. The altar was destroyed in the time of the Reformation iconoclasm, the Mathena church was destroyed by bombs in the Second World War and was not rebuilt.

Two side wings of a retable, which was located in the former State Museum in Berlin but has been destroyed today, are in the Nuremberg National Museum ( hand washing of the Pilatus ) and in the Kulturhistorisches Museum in Stralsund ( Descent from the Cross ) .

Another altarpiece, the crucifixion altar from St. Laurenz in Cologne, was also broken down into parts and sold. The middle section and the right inner wing ( Calvary and Descent from the Cross ) are today in the Munich Pinakothek, the left wing ( Six Apostles and the Donors Gerhard von Wesel, Mayor of Cologne and his wife ) in the Musée des Beaux-Arts in Brussels.

In Antwerp, the Holy Kinship for St. Nicolai hangs in Kalkar . The middle section, which belonged to an altar, was sold in 1826, the side wings are missing.

The court picture The oath of 1493/94 was originally in the council hall of the Weseler town hall, today it hangs in the treasury in the gallery in the center.

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